Largato - Honey

Unser erster offizieller "Honey" nach neun Jahren Kaffeerösterei - wenn es unsere Bauern machen, dann richtig!

 

LARGATO

 

KAFFEEFARMER Walter & Ednilson Dutra · HERKUNFT Brasilien · KAFFEFARM Fazendas Dutra · PLANTAGE Água Limpa · PARZELLE Largato · ANBAUHÖHE 1200 m · VARIETÄT Uva · VERARBEITUNG Red/Black Honey · BOHNENGRÖßE 16up · ERNTEMENGE 300 kg

 

Um frisch gemahlenen Kaffee zu erhalten, schreiben Sie uns bitte im Notiz-Feld des Bestellprozesses für welche Zubereitung wir den Mahlgrad einstellen sollen. Ansonsten versenden wir die Bestellung als ganze Bohnen.

 

Largato, Honey, Uva

15,00 €

60,00 € / kg
  • 0,25 kg
  • Verfügbar
  • 1 - 3 Werktage Lieferzeit1

 

Traube, Tradition & Temperament

 

Die Arabica-Varietät "Catuai" ist eine Kreuzung aus dem Mundo Novo und einem Caturra.

Das portugiesische Wort für Traube verleiht dieser Kreuzung ihren Namen. Betrachten wir die Genetik dieser recht jungen Arabica-Varietät, so finden wir eine Kreuzung aus einem "roten Catuai" und einem "Sarchimor".

Während der rote Catuai einer der beliebtesten Kaffees von euch war/ist (Torre Taquara Preta), ist der Largato nun tatsächlich sein Nachfolger!

Der TTP war ja jahrelang der Bestseller, sodass ich ihn bewusst aus dem Sortiment nahm und nur saisonal ab November herum für die Winterzeit röste.

Dieses Jahr hielt er sogar weitaus länger und die letzte Packung ging nun im Juni über die Theke.

Doch bereits seit einiger Zeit war ich auf der Suche nach einem Sommer-Nachfolger. Nach einem Kaffee, der ebenfalls eine Geschichte zu erzählen hat, eventuell ein komplett neues Geschmacksprofil aufweist und im besten Falle sogar komplett uns gehören könnte.

Da die Parzelle TTP meist etwas über unseren finanziellen Möglichkeiten liegt, habe ich immer nur einen Teil der Ernte.

Mit dem Largato könnte sich das Blatt wenden..

 

Genetische Bandbreite (Achtung, etwas komplex)

 

Während der Catuai selbst eine Kreuzung aus "Mundo Novo" und "Caturra" ist, so ist der Uva nochmal einen Strang weiter und besteht aus dem Catuai und einem "Sarchimor".

Was ist das überhaupt alles?

Einen Catuai könnte man als Riesling Südamerikas bezeichnen, denn dieser Arabica hat sich aufgrund passender Genetik in Ertrag und Geschmack auf dem gesamten Kontinent sehr beliebt gemacht. Tatsächlich besteht der womöglich häufigste Arabica Südamerikas aus zwei ebenfalls großen Linien: Mundo Novo und Caturra.

Ersteres war eines der ersten großen Kreuzungen der Kaffeegeschichte, als man versuchte die alte Welt (Afrika / Tipica Linie) mit der neuen Welt (Brasilien / Bourbon Linie) zu einer Super-Pflanze zu machen. Da die Natur ihren eigenen Plan hat, wurde der Mundo Novo (die neue Welt) zu einem so großen Kaffeebaum, den man heutzutage kaum noch im Anbau findet.

Die Genetik dessen findet man aber immer öfter, vor allem natürlich im Catuai, der zur Hälfte aus einem Mundo Novo besteht.

Betrachten wir nun unseren Uva, so haben wir 50% Catuai (50% Mundo Novo / 50% Caturra) und 50% Sarchimor (50% Villa Sarchi / 50% Hibrido de Timor).

Wäre ich nun richtig fies, würde ich die 25% Mundo Novo nochmals in Tipica/Bourbon teilen, aber so gemein wollen wir nicht sein ;-)

 

Das heißt im Großen und Ganzen, einfach heruntergebrochen: wir haben eine verdammt diversifizierte Genetik!

 

Honey?

 

In all den Jahren sind wir bei unseren Kaffees immer wissenschaftlich an die Sache herangegangen. Ein Natural ist ein Natural und ein Pulped Natural ein Pulped Natural.

In den letzten Jahren hat sich der Begriff "Honey" eingeschlichen, mehr als eine Art Marketing Begriff. Man spricht von yellow, red und black honey. Die Farben sollen dabei die "Reife" bzw. den Fermentationsgrad anhand der Farbe des Fruchtfleisches darstellen.

Es ist natürlich vollkommener Stuss, denn jede Kaffeeart, jede Varietät, jedes Land und jede Farm hat eine andere Beschaffenheit, sodass man das nicht einheitlich anhand der Farbe definieren kann.

 

Nach all diesen Jahren haben sich unsere Brasilianer als erste getraut, die Entwicklung der trocknenden Rohkaffeebohnen mit anhaftendem Fruchtfleisch zu beobachten und somit ihren ersten konkreten "Honey" aufzubereiten.

Wer wird da natürlich der erste Röster sein, wenn es um abgefahrenes Zeug geht?! Natürlich ;-)

 

Traubenkaffee im Honigpott

 

So oder so ähnlich könnte man die ersten Chargen dieses neuen Brasilianers bezeichnen.

Noch sind wir entfernt davon, den Kaffee bestens zu kennen und sagen zu können wonach er schmeckt, aber nach nun ca. vier Säcken, die wir bereits geröstet haben, sehen wir eine Linie in allen Röstprofilen und haben uns letztendlich für zwei entschieden:

 

Light Roast

einer der saftigsten Filterkaffees, die man sich vorstellen kann. Hier kommt die Süße stark zum Vorschein. Mandeln in der Tasse und süße Trauben auf der Zunge. Viel Körper und Cremigkeit.

Wir haben ihn noch nicht als Espresso probiert, dürfte aber sicherlich spannend sein!

 

Dark Roast

Wir haben am 09. Juli eine erste Charge gehabt und waren auf der Suche nach dem nächsten Espresso aus Brasilien. Am 30. Juli folgte eine etwas dunklere Version, die es wirklich in sich hat. Süße Röstaromen und diese angenehme Mandelnote. Nach der Sommerpause im August und diesen wechselhaften Wettereindrücken, glauben wir, dass ein goldener Herbst noch bevor steht, deshalb sind wir mit der Charge am 09. September zurück zum ersten Röstprofil, wo mehr Breite in der Tasse ist.

Im Winter werden wir dann erneut etwas dunkler gehen, aber bis dahin zeigt sich der schokoladig, nussige Geschmack, gepaart mit Weinbeeren als eine schöne Spätsommer-Herbst Komposition.