Die ein-Sack Ernte dieses Kaffees haben wir für unser 6. Jubiläum im Mai geröstet und bereits um 16 Uhr war es ausverkauft. Wir haben versprochen, dass es nicht das letzte Mal sein wird, das wir diesen Kaffee im Shop haben und nun ist die neue Ernte da! Mit 90kg Erntemenge immer noch keine relevante Größe, aber dreimal so viel wie zuvor sollte für ein fruchtiges Vergnügen im Sommer sorgen.
KAFFEEFARMER Jacob Mammen · HERKUNFT Indien · KAFFEEFARM Badra Estates · PLANTAGE Bettadakhan · PARZELLE Jagalikal · ANBAUHÖHE 1375m · VARIETÄT Yellow Caturra · VERARBEITUNG Fully Washed · BOHNENGRÖßE 14up · ERNTEMENGE 90kg
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Als wir vor sechs Jahren die Kaffeebar eröffnet haben, hätten wir uns nie vorstellen können, dass es so lange halten wird. Besonders die letzten Jahre haben viel Energie gekostet und ständige Neu-Erfindung erfordert. Es ist längst Tradition, das wir an diesem Tag, an dem Tag wo wir nochmals resümieren können und hunderte unserer Gäste begrüßen dürfen, einen besonderen Kaffee veröffentlichen!
Da die diesjährige Jubiläumsedition, so wie jede vorherige auch, eine Überraschung war, konnten wir euch nicht viel verraten.
Wir konnten euch verraten, dass es eine gelbreife Kirsche ist!
Gelbreife Kaffees sind leider solch eine Seltenheit geworden, da sie aufgrund ihrer dünneren Haut bei Kaffeebauern weniger beliebt sind im Vergleich zu rotreifen Kaffees. Röster und Baristi wissen es zu schätzen, wenn man doch mal an einen gelbreifen Kaffee kommt, weil diese eine weitaus schönere Süße haben.
Nur ca. 4% aller Kaffees weltweit haben gelbe Kirschen und wer uns ein wenig verfolgt wird sich an unsere populären Brasilianer wie den Taioba oder gelben Catuai erinnern, die wir in den letzten Jahren immer mal wieder aus Brasilien hatten.
Der diesjährige Jubiläumskaffee kam aus Indien und ist vermutlich der einzige gelbreife Kaffee, den es in Indien gibt.
Obwohl unser "Yellow Cat" bereits um 16 Uhr am 26. Mai 2024 ausverkauft war, haben wir darauf aufmerksam gemacht, dass es nicht das letzte Mal ist, das man ihn sieht - nun ist es soweit, wir haben die neue Ernte erhalten und freuen uns sie mit euch zu teilen!
Die gelbreifen Kirschen, die mir nun nach zehn Jahren als Kaffeeröster begegnet sind, stammten immer aus Brasilien, Costa Rica, eventuell mal ein weiteres Zentralamerikanisches Land oder ein Kolumbianer. Mir würde kein gelber Bourbon aus Kenia oder einem anderen afrikanischen Anbaugebiet einfallen.
Ich weiß, dass einige gelbe Kirschen aus Indonesien kommen und unsere Kollegen in Malaysia haben mittlerweile auch Yellow Liberica gefunden.
Letztendlich gibt es nur sehr wenige gelbreife Kaffees, Quellen zu folge dürften es um die 4% der weltweiten Ernten jährlich sein.
Wie dieser Kaffee also nach Indien gelangt ist, ist eine recht interessante Geschichte.
Unser Kaffeebauer, Jacob Mammen, hat sich bereits einige Varietäten, die die Kaffeewelt kaum kennt, gesichert und erfolgreich angebaut.
Besonders in diesem Jahr haben wir ein Auge auf seine Vielfalt geworfen und werden uns mehr den Badra Estates widmen.
Diejenigen, die schon länger bei uns sind, können sich eventuell an den einen oder anderen Arabica aus Indien erinnern.
Die Varietät S-795 als limitierte Edition irgendwann 2018 oder unser Sarchimor, der so schön nach Aprikose schmeckte und aktuell natürlich der Agaro, der mit seiner äthiopischen Genetik überrascht.
Arabicas aus Indien waren immer recht spannend, da das Land sehr unterschätzt ist. Die meisten Kaffeetrinker wissen nicht einmal, dass in Indien Kaffee angebaut wird. Wenn ich auf internationalen Events bin oder Messe-Catering sind selbst Inder immer wieder überrascht, wenn mal etwas in der Mühle ist aus ihrer Heimat.
Es gibt die legendäre Geschichte des Baba Budan, der als Reisender den ersten Kaffee nach Indien brachte, aber abgesehen davon waren es realistisch gesehen die Briten, die aus ihren restlichen Kolonien für Saatgut sorgten.
Das ist tatsächlich auch die Geschichte dieses Kaffees, die sehr eng mit der Geschichte dieser Farm zusammenhängt.
Die Frau des britischen Vorbesitzers hatte ihre Wurzeln in Afrika und hat verschiedene Arabicas aus ihrer Heimat mit auf die Badra Estates gebracht. Lange Zeit wuchsen diese gelb-produzierenden Pflanzen unbeachtet auf der großen Bettadakhan Plantage, bis die Pflücker darauf aufmerksam gemacht haben.
"Yellow Drop, yellow drop" rufte es aus der Menge heraus, ein etwas älterer Pflücker hatte sich lange um diese Pflanzen gekümmert und somit als erster etwas spannendes mitgebracht. Seitdem kümmert sich Jacob darum, dass diese wenigen Pflanzen auch in den Sack kommen und irgendwo zwischen 30-120kg Ernte ergeben.
Seit vielen Jahren beobachte ich diese Ernte und habe mich in diesem Frühjahr entschlossen meine Hand drauf zu legen und den einzigen Yellow Caturra Indiens nach Wiesbaden zu bringen.
Zum Jubiläum gab es zwei Röstchargen a 15kg. Eine dunkler, die andere heller.
Ich habe mich bei der neuen Ernte erstmal für eine helle Version entschieden. Noten von Mandarine, etwas grünlich und eine Karamell-Süße.
Spannend wird es auch wenn man die helle Röstung als Espresso korrekt extrahiert: es bizzelt auf der Zunge, der Speichel wird durch die saftige Tangerine angeregt, nicht zu sauer, aber schön fruchtig. Vanille und Mandeln durchschweifen die Nase und eine Art würzige Note, vielleicht Spekulatius, kommt mit dazu.